Hörtest beim HNO-Arzt oder Akustiker. Alle wichtigen Infos.

Hörtest: Wie er funktioniert und was gemessen wird


In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über Hörtests wissen müssen. Wir erklären die Unterschiede zwischen einem Hörtest beim Akustiker, HNO-Arzt, online oder für spezielle Fälle wie die Fernanpassung. Finden Sie heraus, welcher Test für Sie der richtige ist, und nehmen Sie Ihre Hörgesundheit selbst in die Hand!

Wann brauche ich einen Hörtest?

Allgemein ist es zu empfehlen, einmal jährlich einen Hörtest zu machen, insbesondere ab einem Alter von 40 Jahren. Ein Hörtest ist vor allem dann wichtig, wenn erste Anzeichen für einen Hörverlust auftreten. Häufig bemerken Betroffene, dass sie Gesprächen schwerer folgen können, insbesondere in geräuschvollen Umgebungen. Sie müssen oft nachfragen, fühlen sich von Hintergrundgeräuschen überfordert oder empfinden Stimmen als undeutlich. Ein weiteres Anzeichen ist, wenn die Lautstärke beim Fernsehen oder Telefonieren höher eingestellt werden muss, als es für andere angenehm ist. Auch ein dumpfes Gefühl im Ohr oder Schwierigkeiten, hohe Töne wie Vogelgezwitscher wahrzunehmen, können auf einen Hörverlust hinweisen. Sollten Sie diese Symptome bei sich feststellen, empfiehlt es sich, frühzeitig einen Überprüfung durchzuführen. Eine rechtzeitige Diagnose hilft, Ihre Hörgesundheit zu bewahren und mögliche Maßnahmen wie Hörgeräte optimal anzupassen.


Hörtest-Arten

Hörtest beim HNO-Arzt 

Der Besuch beim Hals-Nasen-Ohrenarzt ist medizinisch fundiert und dient der Diagnose von Erkrankungen im Ohrbereich. Ein solcher Besuch ist wichtig, um regelmäßig die Gesundheit des Gehörs zu überprüfen. In diesem Zuge wird selbstverständlich auch ein Hörtest gemacht. Der Hörtest beim HNO-Arzt hat vor allem das Ziel, festzustellen, ob eine eine Hörminderung von 20 % oder mehr vorliegen. Denn dieser Wert ist relevant, um eine Verordnung für Hörgeräte ausstellen zu können. Eine solche Verordnung wiederum ist die Grundlage für den Krankenkassenbeitrag zum Hörgerätekauf. Die Kostenübernahme der Krankenkasse kann bei ausreichender Hörminderung bis zu 1500 € betragen, sodass einige Hörgeräte bereits komplett davon abgedeckt werden – zum Nulltarif. 

Beim HNO-Arzt werden zumeist spezielle Verfahren wie die sogenannte Tympanometrie oder die OAE-Messung eingesetzt. Der Hörtest beim HNO-Arzt ist normalerweise kostenlos und kann grundsätzlich ohne Überweisung vom Hausarzt stattfinden.

Mehr Infos zum HNO-Arzt finden Sie hier.

Hörtest im Akustiker-Fachgeschäft 

Bei den meisten Hörakustikern ist der Hörtest kostenlos. Ziel ist es, Ihr Hörvermögen zu beurteilen und bei Bedarf geeignete Hörgeräte anzupassen. Der Ablauf eines Tests beim Akustiker beginnt meist mit einem kurzen Anamnese-Gespräch, in dem Sie Ihre Hörprobleme, den Alltag und Ihre Wünsche für eine Hörlösung schildern können. Dieses Gespräch dient dazu, den Test auf Ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Der eigentliche Test umfasst eine Tonaudiometrie, bei der Sie über genormte Kopfhörer Töne in unterschiedlichen Frequenzen und Lautstärken hören. Sie geben ein Signal, sobald Sie einen Ton wahrnehmen. Diese Methode ermöglicht eine präzise Ermittlung der Hörschwelle für jedes Ohr. Zudem wird oft eine Sprachaudiometrie durchgeführt, bei der Sie Wörter oder Sätze nachsprechen müssen, um Ihr Sprachverständnis in verschiedenen Lautstärken zu testen.

Ein entscheidender Vorteil eines Hörtests beim Akustiker ist die direkte Beratung im Anschluss. Der Akustiker kann Ihnen basierend auf den Testergebnissen geeignete Lösungen vorstellen, wie beispielsweise Hörgeräte, die optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Außerdem können Sie häufig verschiedene Geräte direkt vor Ort ausprobieren.

Während ein Hörtest beim Akustiker eine präzise und unverbindliche Einschätzung zum Hörvermögen bietet, ersetzt er keine medizinische Diagnose durch einen HNO-Arzt. Dennoch ist er ein wichtiger Schritt, bei der Beratung und Auswahl von Hörgeräten.

Hörtest zu Hause / mobiler Service

Mit dem kostenlosen Hörtest zu Hause bzw. beim Kunden vor Ort bietet AudioMee einen besonderen Service, der Komfort und genaue Messungen vereint. Unsere mobilen Hörakustiker kommen auf Termin direkt zum Kunden nach Hause und führen einen professionellen Hörtest in der gewohnten Umgebung durch. Dieser Ansatz spart dem Kunden Zeit und bietet den großen Vorteil, dass die Hörgeräte direkt im Anschluss individuell eingestellt und ausprobiert werden können – und zwar dort, wo sich der Kunde am häufigsten aufhält, in seiner häuslichen Umgebung.

Der Ablauf beginnt mit einem Vorgespräch, in dem die Wünsche und Hörprobleme besprochen werden. Danach folgt der eigentliche Hörtest, der etwa 30 Minuten dauert. Modernste mobile Messgeräte kommen dabei zum Einsatz, um Töne, Wörter und alltägliche Hörsituationen zu testen. Anschließend erhält der Kunde eine ausführliche Auswertung in Form eines Audiogramms sowie eine Beratung zu möglichen Lösungen.

Ein besonderes Highlight: Unsere Akustiker bringen eine große Auswahl an modernen Hörgeräten mit, die direkt im Anschluss individuell angepasst werden können. Diese Geräte können Sie 30 Tage lang unverbindlich probetragen, um die ideale Lösung für Ihren Alltag zu finden. Die Vorteile dieses Services liegen auf der Hand: Der Test ist kostenlos, unverbindlich und wird von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt. Zusätzlich erhalten Sie Zugang zu einer breiten Auswahl an Hörgeräten, ohne Ihr Zuhause verlassen zu müssen – eine ideale Option für alle, die mobil eingeschränkt oder zeitlich eingebunden sind.

Hörtest per Hörgeräte-Fernanpassung

Ein professioneller Hörtest kann ebenfalls mit der Fernanpassung von Hörgeräten kombiniert werden. Viele Hörgeräte können heute von Nutzern per App gesteuert werden und ebenfalls von Akustikern per Fernwartung eingestellt werden. Dabei findet die Hörgeräte-Beratung per Videocall statt, ebenso wie der professionelle Hörtest. Dafür wird ein für die Fernanpassung geeignetes Hörgerät dem Nutzer zugesendet und kann direkt zum Einspielen der Töne für den Hörtest genutzt werden. Ein solcher, direkt über das Hörgerät umgesetzter, Hörtest hat zwar eine hohe Genauigkeit, ist aber noch nicht ganz auf dem Niveau eines regulären Hörtests beim Akustiker bzw. vor Ort.

Dennoch bietet diese Variante den Vorteil, dass sie Zeit und Wege bei der Auswahl und Beratung von Hörgeräten sparen kann. Ähnlich wie beim Hörtest im Ladengeschäft oder mit dem Akustiker vor Ort ist ein vorheriger Hörtest beim HNO-Arzt vor allem dann zu empfehlen, wenn eine Verordnung für Hörgeräte benötigt wird. Denn diese Verordnung kann eben nur der HNO-Arzt ausstellen.

Mehr Infos zur Fernanpassung bei AudioMee finden Sie hier.

Online-Hörtests  

Online-Hörtests sind bequem von zu Hause aus durchführbar. Sie bieten jedoch keine präzisen Ergebnisse und können einen professionellen Test nicht ersetzen. Dennoch sind sie ein probates Mittel, sich schnell und unkompliziert einen ersten Überblick über das eigene Hörvermögen zu machen. Es wird empfohlen, einen solchen Test in einer stillen Umgebung durchzuführen, mit möglichst hochwertigen Kopfhörern. Prinzipiell funktioniert ein Online-Hörtest ähnlich, wie ein professioneller Hörtest, wobei Online-Hörtests meistens deutlich kürzer sind, in den meisten Fällen dauern sie nur circa 3-5 Minuten.

Rein technisch wäre es möglich, auch professionelle Hörtests online durchzuführen. Der limitierende Faktor hierbei ist, dass die Ausgabe-Geräte des Kunden nicht genormt sind. Mit anderen Worten: Jeder Kunde bzw. Nutzer des Online-Tests hat ein anderes Endgerät und andere Kopfhörer. Dadurch weisen die Ausgabe von die Klang und Lautstärke teils erhebliche Unterschiede auf und somit sind die Ergebnisse eben nicht valide und nicht reproduzierbar.

Aber trotzdem: Wer eine schnelle und einfache Lösung bevorzugt und einfach einen ersten, groben Überblick zu seinem Hören haben möchte, der kann durchaus auf einen Online-Hörtest zurückgreifen.

Haben Sie das Gefühl, nicht optimal zu hören?

Machen Sie einfach den kostenfreien Online-Hörtest von AudioMee und erhalten Sie in nur 5 Minuten ein Ergebnis.


Hörtest-Optionen bei AudioMee

AudioMee bietet alle zuvor genannten Hörtest-Optionen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein Highlight ist der kostenlose mobile Hörtest, bei dem unsere Hörakustiker direkt zu Ihnen nach Hause kommen. Dies ist ideal für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder wenn eine Anpassung an Ihre gewohnte Umgebung gewünscht wird. Neben präzisen Messgeräten bringen unsere Experten eine Auswahl an Hörgeräten mit, die Sie sofort testen können.

Alternativ können Sie einen kostenlosen Hörtest im AudioMee-Fachgeschäft durchführen lassen. Hier verwenden wir modernste Geräte, die höchste Präzision garantieren. Durch die Terminbuchung wird sichergestellt, dass ausreichend Zeit für Ihre Beratung und den anschließenden Test verschiedener Hörgeräte bleibt. Ihre neuen Hörhilfen können Sie oft noch am selben Tag mitnehmen.

Für eine schnelle, erste Einschätzung steht unser kostenloser Online-Hörtest zur Verfügung. In wenigen Minuten erhalten Sie einen Eindruck über Ihr Hörvermögen – bequem und diskret von zu Hause aus.

Zudem bietet AudioMee eine innovative Hörgeräte-Fernanpassung mit integriertem Hörtest an. Hierbei erfolgt die Beratung per Videocall und ein für den Test geeignetes Hörgerät wird Ihnen vorab zugeschickt. Diese Option spart Zeit und Wege und ermöglicht eine flexible Anpassung, ideal bei moderner Hörgeräte-Technologie.


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Egal ob im Fachgeschäft oder bei Ihnen vor Ort: Wenn Sie eine Verordnung oder Rezept vom HNO-Arzt bereits haben, buchen Sie gerne einen Termin.

Sie haben Fragen oder möchten sich informieren? Kontaktieren Sie gerne ganz unverbindlich unseren Kundenservice.

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Wie läuft ein Hörtest ab?

Beim Hörtest wird Ihr Hörvermögen in verschiedenen Frequenzen und Lautstärken analysiert. Ziel ist es, Hörprobleme zu erkennen und die Grundlage für geeignete Maßnahmen wie Hörgeräte oder Hörschutz zu schaffen. Dabei werden sowohl das Wahrnehmen von Tönen als auch die Sprachverständlichkeit getestet. Ein Hörtest gliedert sich in mehrere Schritte, die wir Ihnen nachfolgend erklären:

1. Anamnese oder Vorgespräch

Bei einem Vorgespräch werden zunächst die vom Patienten bzw. Kunden empfundenen Probleme und Einschränkungen dokumentiert und es wird auf nähere Wünsche eingegangen, in welchen Situationen der Patient seine Hörfähigkeiten verbessern möchte. Außerdem stellt der Hörakustiker Fragen zum Hörverhalten, bestehenden Beschwerden und möglichen Vorerkrankungen. Diese Informationen sind wichtig, um den Test individuell anzupassen und die allgemeine Situation der beeinträchtigten Person besser zu Verstehen. Im nächsten Schritt beginnt der eigentliche Hörtest, auch Audiometrie genannt.

2. Tonaudiometrie  

Die Tonaudiometrie ist eine der zentralen Untersuchungen bei einem Hörtest, um die Hörfähigkeit einer Person präzise zu bestimmen. Dabei wird gemessen, wie gut verschiedene Töne in unterschiedlichen Frequenzen (Tonhöhen) und Lautstärken wahrgenommen werden. Ziel ist es, die sogenannte Hörschwelle zu ermitteln – also die leiseste Lautstärke, die ein Mensch bei einer bestimmten Frequenz gerade noch hören kann.

Der Test wird üblicherweise mit Kopfhörern durchgeführt, durch die Töne abgespielt werden. Diese Töne decken ein breites Spektrum von tiefen bis hohen Frequenzen ab. Während des Tests gibt die getestete Person ein Signal (zum Beispiel durch Drücken eines Knopfes), sobald sie einen Ton hört. Die Ergebnisse werden in einem Audiogramm grafisch dargestellt, welches die individuelle Hörleistung für jedes Ohr zeigt. Die Untersuchung bildet die Grundlage für weitere Maßnahmen, wie die Anpassung von Hörgeräten oder weiterführende medizinische Diagnosen.

3. Sprachaudiometrie 

Die Sprachaudiometrie ist ein wichtiger Bestandteil eines Hörtests und dient dazu, das Sprachverständnis einer Person in unterschiedlichen Lautstärken und akustischen Bedingungen zu bewerten. Im Gegensatz zur Tonaudiometrie, die Töne verschiedener Frequenzen testet, konzentriert sich die Sprachaudiometrie auf die Fähigkeit, gesprochene Wörter oder Sätze zu verstehen und korrekt wiederzugeben.

Während des Tests werden der getesteten Person über Kopfhörer oder Lautsprecher Wörter, Zahlen oder Sätze vorgespielt. Diese können in unterschiedlichen Lautstärken und manchmal auch mit Hintergrundgeräuschen abgespielt werden. Die Aufgabe der Person besteht darin, die gehörten Wörter oder Sätze nachzusprechen. Dabei wird untersucht, bei welcher Lautstärke ein bestimmter Prozentsatz der Wörter verstanden wird. 

Die Ergebnisse werden in einem Sprachaudiogramm dargestellt, das zeigt, wie gut das Sprachverstehen in Abhängigkeit von der Lautstärke ist. Dies ist besonders wichtig, um die Alltagstauglichkeit des Hörens zu beurteilen, da das reine Hören von Tönen (wie bei der Tonaudiometrie) oft nicht ausreicht, um mögliche Schwierigkeiten im Alltag zu erkennen.

4.  Weitere medizinische Untersuchungen

Je nach Bedarf können weitere Tests wie die Messung von otoakustischen Emissionen (OAE) oder eine Hirnstammaudiometrie (BERA) vom HNO-Arzt durchgeführt werden. Solche Messungen sind nicht standardmäßiger Teil eines Hörtest, sondern werden dann vom Arzt angewendet, wenn er diese als sinnvoll ansieht, um die Gesundheit des Gehörs besser zu beurteilen.

5. Ergebnisauswertung und Beratung

Ein professioneller Hörtest beim Akustiker schließt normalerweise direkt an eine Beratung oder sogar Hörgeräte-Anpassung mit Probetragen an. Hörgeräte sind ein beratungsintensives Produkt, deshalb ist die fachliche Expertise des Akustikers essenziell. Sämtliche Fragen zur Interpretation der Messergebnisse, zu Hörgeräte-Lösungen, sowie wichtigen Funktionen und Nutzung von Hörgeräten werden detailliert besprochen. Die gemessenen Daten werden dem Kunden zudem zur Verfügung gestellt, also ausgedruckt oder per Mail gesendet.


Audiogramm, Hörschwelle, U-Schwelle: Wichtige Begriffe beim Hörtest

Die Begriffe Audiogramm, Hörschwelle und Unbehaglichkeitsschwelle (U-Schwelle) sind zentrale Begriffe beim Hörtest und werden Ihnen bei Ihrer nächsten Hörprüfung sicherlich begegnen. Auch wenn der Hörakustiker Ihnen diese Begriffe in der Regel erklärt, möchten wir Ihnen diese in unserem Beitrag erläutern.

Die Hörschwelle bezeichnet die leiseste Lautstärke, die eine Person gerade noch wahrnehmen kann. Sie wird in Dezibel (dB) gemessen und ist individuell je nach Frequenz unterschiedlich. Somit bedeutet “oberhalb der Hörschwelle”, dass ein Ton wahrgenommen wurde und “unterhalb der Hörschwelle”, dass ein Ton nicht wahrgenommen wurde.

Die U-Schwelle hingegen beschreibt die Lautstärke, ab der Töne als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden. Sie gibt Aufschluss darüber, wie empfindlich das Gehör auf laute Geräusche reagiert. Beide Werte sind essenziell für die Einstellung von Hörgeräten. Denn Hörgeräte sollen das Hörvermögen verbessern bzw. verstärken, ohne unangenehme Lautstärken zu erzeugen. Ein präziser Hörtest erfasst beide Schwellen und ermöglicht somit eine optimale Anpassung.

Ein Audiogramm ist eine grafische Darstellung des Hörvermögens, die zeigt, wie gut eine Person Töne unterschiedlicher Frequenzen und Lautstärken wahrnimmt. Es wird durch Messungen erstellt, bei dem die Hörschwellen für verschiedene Frequenzen geprüft werden, typischerweise in Hertz (Hz) für Frequenzen und Dezibel (dB) für Lautstärken. Das Audiogramm hilft dabei, Arten und Schweregrade von Hörverlust zu diagnostizieren und geeignete Behandlungsoptionen zu bestimmen, wie z. B. Hörgeräte oder andere Hörhilfen.


Audiogramm, Hörschwelle, U-Schwelle: Wichtige Begriffe beim Hörtest

Die Begriffe Audiogramm, Hörschwelle und Unbehaglichkeitsschwelle (U-Schwelle) sind zentrale Begriffe beim Hörtest und werden Ihnen bei Ihrer nächsten Hörprüfung sicherlich begegnen. Auch wenn der Hörakustiker Ihnen diese Begriffe in der Regel erklärt, möchten wir Ihnen diese in unserem Beitrag erläutern.

Die Hörschwelle bezeichnet die leiseste Lautstärke, die eine Person gerade noch wahrnehmen kann. Sie wird in Dezibel (dB) gemessen und ist individuell je nach Frequenz unterschiedlich. Somit bedeutet “oberhalb der Hörschwelle”, dass ein Ton wahrgenommen wurde und “unterhalb der Hörschwelle”, dass ein Ton nicht wahrgenommen wurde.

Die U-Schwelle hingegen beschreibt die Lautstärke, ab der Töne als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden. Sie gibt Aufschluss darüber, wie empfindlich das Gehör auf laute Geräusche reagiert. Beide Werte sind essenziell für die Einstellung von Hörgeräten. Denn Hörgeräte sollen das Hörvermögen verbessern bzw. verstärken, ohne unangenehme Lautstärken zu erzeugen. Ein präziser Hörtest erfasst beide Schwellen und ermöglicht somit eine optimale Anpassung.

Ein Audiogramm ist eine grafische Darstellung des Hörvermögens, die zeigt, wie gut eine Person Töne unterschiedlicher Frequenzen und Lautstärken wahrnimmt. Es wird durch Messungen erstellt, bei dem die Hörschwellen für verschiedene Frequenzen geprüft werden, typischerweise in Hertz (Hz) für Frequenzen und Dezibel (dB) für Lautstärken. Das Audiogramm hilft dabei, Arten und Schweregrade von Hörverlust zu diagnostizieren und geeignete Behandlungsoptionen zu bestimmen, wie z. B. Hörgeräte oder andere Hörhilfen.


Knochenleitung und Luftleitung: Zwei Wege des Hörens

Beim Hören werden Schallwellen entweder über die Luftleitung oder die Knochenleitung zum Innenohr übertragen. Die Luftleitung erfolgt über die Ohrmuschel und den Gehörgang, wo die Schallwellen das Trommelfell und die Gehörknöchelchen in Bewegung setzen. Die Knochenleitung hingegen überträgt Schall direkt über die Schädelknochen zum Innenohr, wobei das Mittelohr umgangen wird.

Beim Hörtest werden beide Leitungswege gemessen, um die Art eines möglichen Hörverlustes zu bestimmen. Bei der Luftleitung trägt die Testperson Kopfhörer, über die Töne abgespielt werden. Für die Messung der Knochenleitung wird ein spezieller Knochenleitungshörer hinter dem Ohr angebracht, der die Schallwellen direkt auf die Schädelknochen überträgt. Unterschiede zwischen den Messergebnissen helfen, Hörprobleme genauer zu diagnostizieren, etwa ob eine Schallleitungsschwerhörigkeit (Mittelohr) oder eine Schallempfindungsschwerhörigkeit (Innenohr) vorliegt. Diese Analyse ist entscheidend für die richtige Behandlung oder Anpassung von Hörgeräten.


Grad der Schwerhörigkeit und Grad der Behinderung

In Deutschland wird der Grad der Schwerhörigkeit anhand des gemessenen Hörverlusts in Dezibel (dB) definiert. Die Einteilung erfolgt in vier Kategorien: Bei einem Hörverlust von 20 bis 40 dB spricht man von leichter Schwerhörigkeit, 40 bis 60 dB gelten als mittelgradig, 60 bis 80 dB als hochgradig, und bei einem Verlust von über 80 dB liegt eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit vor. Diese Klassifikation dient nicht nur der Diagnose, sondern auch der Versorgung mit Hörhilfen.

Der Grad der Schwerhörigkeit hat direkten Einfluss auf den Grad der Behinderung (GdB), der vom Versorgungsamt festgestellt wird. Ein Hörverlust ab 40 dB kann je nach Beeinträchtigung einen GdB von 20 oder mehr begründen. Bei einem Hörverlust von über 80 dB wird häufig ein GdB von 50 oder mehr anerkannt, was einem Schwerbehindertenausweis entspricht. Der GdB berücksichtigt neben dem Hörverlust auch die Auswirkungen auf das tägliche Leben, wie Kommunikationsschwierigkeiten oder soziale Einschränkungen. Diese Standards bieten eine Grundlage für rechtliche und finanzielle Ansprüche, beispielsweise bei der Beantragung von Hörhilfen oder anderen Unterstützungsleistungen.


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