Hörverlust / Hörminderung - Ratgeber gutes Hören

Hörverlust


Hörverlust

Hörverlust/ Hörminderung betrifft in Deutschland ca. 15 Mio. Menschen, jedoch gehen nur wenige von Ihnen aktiv dagegen vor. Erfahren Sie hier mehr zu Anzeichen, Ursachen und Behandlungen.

Hörverlust: Das Wichtigste in Kürze

Hörverlust ist ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann, vermehrt jedoch in höherem Alter auftritt. In Deutschland leiden etwa 15 Millionen Menschen an einem Hörverlust bzw. einer Hörminderung (Tendenz steigend), jedoch tragen weniger als 2,5 Millionen ein Hörgerät. Vielen Menschen ist zudem nicht bewusst, dass moderne Hörsysteme so klein sind, dass sie nahezu unsichtbar beim Tragen sind.

Ein nicht behandelter Hörverlust kann vielseitige Folgen haben, denn Hören ist eine wichtige Sinneswahrnehmung. Zu den Folgen gehören einerseits negative Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit (z. B. Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit und Verspannungen). Anderseits können auch soziale Isolation, Einsamkeit, Ängste und Traurigkeit entstehen.

Darüber hinaus deuten Studien auf einen Zusammenhang zwischen nicht behandelter Hörminderung und Demenz hin. Schlechtes Hören führt zu Isolation und somit zu einer verminderten Förderung der kognitiven Fähigkeiten. Vereinfacht gesagt: Menschen ziehen sich aus dem Sozialleben zurück. Und dies wiederum kann in der Folge ein Treiber für Demenz sein.

Anzeichen für Hörverlust

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Ursachen für Hörverlust

Meist lässt sich nicht individuell bestimmen, woher ein Hörverlust kommt, bzw. wie er entstanden ist. Die Ursachen können vielseitig sein und eine Hörminderung verläuft meist schleichend. Allgemein gilt aber vor allem stetiger und dauerhafter Lärm als Haupttreiber für Hörverlust.

Hierbei ist insbesondere auf unser verändertes Medienverhalten hinzuweisen. Durch die stetige Beschallung (u. a. durch Kopfhörer) ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahrzehnten viele schwerhörige Menschen hinzukommen werden. Hierzu muss die Tonausgabe nicht einmal besonders laut sein, es geht eher darum, dass sich das Gehör mit der Zeit an den stetigen Geräuschpegel gewöhnt und leisere Geräusche nicht mehr so gut wahrnimmt.

Als Ursachen für Hörverlust gelten:

Grad der Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit wird in unterschiedliche Grade eingeteilt. Dies dient einerseits der klinischen Praxis (z. B. für die einheitliche Kommunikation zwischen Ärzten) wie auch als Grundlage für Krankenkassen bei der Entscheidung, welche Zuschüsse für Hörgeräte gewährt werden.

Hierzu wird ein Audiogramm erstellt. An diesem kann abgelesen werden, inwiefern ein Ton verstärkt werden muss, damit er von einer Person wahrgenommen werden kann. Der Grad der Hörbeeinträchtigung wird ermittelt, indem ein Mittelwert dieser Messwerte gebildet wird. Dies wird zwar in Dezibel gemessen und angegeben, jedoch zur besseren Verständlichkeit (speziell auch für den Probanden selbst) dann wiederum in einen prozentualen Hörverlust umgerechnet.

Gut zu wissen: Bereits ab einem geringgradigen Hörverlust von 20 % werden in Deutschland Hörgeräte durch die Krankenkasse mit bis zu circa 1.500 € bezuschusst. In unserem Rechner können Sie mit wenigen Klicks erfahren, welcher Zuschuss Ihnen individuell zusteht.

Arten von Hörverlust

Man unterteilt in drei verschiedene Arten von Hörverlust bzw. Hörminderung. Beim sensorineuralen Hörverlust liegt eine Schädigung des Innenohrs oder der Nerven vor. Bei einem Schallleitungs-Hörverlust besteht eine Schädigung des äußeren oder mittleren Ohres. Zudem kann es auch eine Mischform dieser Arten geben. Das bedeutet, dass sowohl eine sensorineuraler als auch ein Schallleitungs-Hörverlust vorliegt.

Sensorineuraler Hörverlust:

Bei einer sensorineuralen Hörminderung liegt eine Schädigung des Innenohrs oder der Nerven vor, die für die Übermittlung von Schallwellen an das Gehirn verantwortlich sind. Dies kann durch natürliche Alterung, Lärmbelastung, Trauma oder Infektionen verursacht werden. Betroffene können selbst bei hoher Lautstärke Schwierigkeiten haben, Sprache oder Geräusche zu verstehen. Diese Art von Hörverlust wird in der Regel durch Hörgeräte behandelt.

Schallleitungs-Hörverlust:

Eine Schallleitungs-Hörminderung tritt auf, wenn es eine Schädigung im äußeren oder mittleren Ohr gibt, die den Schall am Durchdringen des Innenohrs hindert. Ursachen können Ohrinfektionen, Verstopfung des Gehörgangs oder Verletzungen sein. Die betroffenen Personen können Schwierigkeiten haben, leise Geräusche zu hören oder laute Geräusche als verzerrt empfinden. Behandlungsmöglichkeiten umfassen Medikamente, chirurgische Eingriffe oder Hörgeräte.

Kombinierter Hörverlust:

Eine Mischform aus den beiden genannten Hörverlusten wird als kombinierter Hörverlust bezeichnet. Folglich sind hierbei sowohl das Innenohr als auch das äußere oder mittlere Ohr betroffen. Die betroffenen Personen haben oftmals Schwierigkeiten, sowohl Sprache zu verstehen als auch Geräusche wahrzunehmen. Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und kann eine Kombination aus Medikamenten, chirurgischen Eingriffen und dem Tragen von Hörgeräten umfassen.

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Vorbeugende Maßnahmen gegen Schwerhörigkeit

  • Regelmäßige Überprüfung des Gehörs: Es ist zu empfehlen, einmal jährlich zur Vorsorge beim HNO-Arzt zu gehen
  • Minimierung lauter Geräusche, wo es möglich ist: z. B. Lautstärke von Kopfhörern oder anderen digitalen Geräten begrenzen
  • Schutz des Gehörs vor lauten Geräuschen, wenn diese nicht vermeidbar sind (z. B. auf der Arbeit), durch einen professionellen Gehörschutz
  • Allgemein gesunde Lebensweise: Gesunde Ernährung, Fitness, Stressreduzierung etc. helfen ebenfalls bei der langfristigen Aufrechterhaltung eines gesunden Gehörs

Behandlung vorliegender Schwerhörigkeit

  • Alle zuvor genannten vorbeugenden Maßnahmen sind auch dann zu empfehlen, wenn bereits ein Hörverlust vorliegt, um einer weiteren Verschlechterung entgegenzuwirken
  • Anpassung und Tragen von Hörgeräten, um das Gehör zu unterstützen und Störgeräusche zu filtern
  • Gehörtraining, um das Verstehen von Sprache in lauter Umgebung zu verbessern
  • Ggf. (je nach Ursache und Empfehlung durch den Arzt) Behandlung durch Medikamente oder chirurgische Eingriffe

Ab welcher Schwerhörigkeit bekommt man Hörgeräte?

In der Regel werden Hörgeräte empfohlen, wenn der Grad der Schwerhörigkeit bei mindestens 20 % liegt und dadurch Beeinträchtigungen im Sprachverständnis auftreten. Der Schwerhörigkeitsgrad wird durch ein sogenanntes Audiogramm festgestellt. Hierzu wird ein Hörtest durchgeführt.

Erreicht ein Proband weniger als 80 % beim Hörtest, kann der HNO-Arzt eine fachärztliche Verordnung ausstellen, über welches der Krankenkassenzuschuss für Hörgeräte abgerufen wird. Dieser beträgt bis zu circa 1.500 € und wird sowohl von gesetzlichen als auch privaten Kassen übernommen. In unserem Online-Rechner können Sie erfahren, in welcher Höhe Sie einen Zuschuss erhalten.

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